Programm

Sumse Keil

Berliner Luft
Eine musikalische Weltreise in die 1920er und 1930er Jahre

Samstag, 26. Oktober 2024 • 19.30 Uhr

Karten zu 23 Euro

Das Berliner Schellackduo versetzt Sie zurück in den feinsinnigen Zeitgeist der Tanzbälle und Salonkonzerte mit weltbekannten Melodien aus  Filmklassikern der 1920er und 30er Jahre und den besten Liedern aus dem Repertoire der Comedian Harmonists und berühmten Berliner Liedern wie »Mein kleiner grüner Kaktus«, »Berliner Luft«, »Unter’n Linden« und »Wochenend und Sonnenschein«. Einigen französische Chansons wie »Les feuilles mortes« und »Sous le ciel de Paris« runden das Programm ab.

Mit ihren glanzvollen Interpretationen entführt das Duo Sie in eine frühere Welt und nimmt sie mit mit ungezwungenem Humor auf eine verlockende Zeitreise ins damalige Berlin und Paris. Die Chansons bringen die Tragik und die Komik des Lebens mit Leichtigkeit und musikalischer Poesie auf den Punkt.

Das kristallklare, an Schellackplatten erinnernde Timbre der Sopranistin und die originelle und musikalische Klavierbegleitung lassen die Vorstellungen des wunderbar harmonierenden Duos stets zu außergewöhnlichen Konzerterlebnissen werden.

Sumse-Suse Keil (Sopran)

Nach ihrem deutschen Diplom als Theaterschauspielerin studierte sie klassischen Gesang in Paris bei der Sopranistin Hannelore Nagorsen.  Anschließend besuchte sie zahlreiche Meisterkurse an der Universität der Künste in Berlin.

Keil  schrieb und inszenierte mehrere musikalische Kabaretts, mit denen sie hauptsächlich in Berlin, Mitteldeutschland und Frankreich auftrat.

Im Jahr 2016 gründete sie das Berliner Schellacktrio. Ihr Fokus liegt seither auf deutschen und französischen Grammophonschlagern der 20er und 30er Jahre.  Aber auch lateinamerikanische Tangos, spanische  Zarzuelas  und berühmte Melodien aus amerikanischen schwarz-weiß Filmen nahm das Trio in Repertoire auf. In ihrem Gesangstudium konzentrierte sie sich hauptsächlich auf Kunstlied der Romantik und Klassik sowie Oratorien.

Christian Ernst (Pianist, Komponist)

…studierte in Aachen, Maastricht und Köln. Seit 2006 lebt er als freischaffender Komponist in Berlin. Seine oft im Auftrag entstandenen Werke, die mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet wurden, kommen in zahlreichen Ländern zur Aufführung und erscheinen u. a. in den Verlagen Heirichshofen und Robert Lienau/Zimmermann. 

Ernst ist gefragter Pianist an Berliner Theaterhäusern. Das Duo mit der Sopranistin Sumse Keil besteht seit 2021.


Thomas Nicolai (© Bernd Brundert)

KAMISI – Irren ist männlich

Freitag, 22. November 2024 • 19.30 Uhr

Karten zu 23 Euro

1000 Stimmen im Kopf, doch die Diagnose lautet schlicht: große Kunst. In seinem neuen, rasant- komischen Programm wechselt Parodist, Sprechkünstler, Comedian und Entertainer Thomas Nicolai die Charaktere so flink wie einst Klaus Kinski seine Laune. Die Versammlungsfreiheit gilt auch unter der Schädeldecke und so verstrickt der personifizierte »Kessel Buntes« wieder allerlei Charaktere in Szenen, die mal unorthodoxe Hilfestellung im Alltag geben, mal Seltsamstes zu Tage fördern, mal Historisches Revue passieren lassen und am Ende meist reichlich bescheuert eskalieren.

Dabei gibt es Mißverständnisse auf allen Ebenen: Schon Wortmeldungen von Herbert Grönemeyer hinterlassen mehr Fragen als Antworten. Oder sendet dieser insgeheim satanische Botschaften? Gibt es am Ende doch eine höhere Macht? Wenn ja, kann man mit ihr per du sein? Rätsel über Rätsel, allein der Titel des Programms: KAMISI – was ist das überhaupt? Ein Künstlername, ein Trick? Ein Akronym? Und was ist überhaupt ein Akronym?

Fragen über Fragen. Gibt es hier etwa KAlauer MIt SInn? 

Zu Siechtum paßt jedenfalls, daß bei der Bahn anstatt der Schienen vermehrt die Nerven blank liegen. Verständlich, wenn Thomas Nicolai vorführt, worunter sie am meisten leidet: ihrer Kundschaft. Von schwerhörigen Omas über Kinder ohne Manieren bis zu angeschickerten Damenclubs. Und apropos: Mit dokumentarischem Eifer spürt der Witze-Selbstversorger (quasi das Balkonkraftwerk der guten Laune) internationalen Klischees nach, findet dabei über Winzer und Weinliebhaber Zugang zu exotischsten Anbaugebieten, verwandelt Weinfässer in Fettnäpfchen und bringt sie mit beschwipster Leichtigkeit zum Überlaufen.

War Fernsehen früher besser? Stimmt es, daß die 80er in unseren Hirnen passenderweise vor allem in den grauen Zellen lagern? Wieso ist ausgerechnet Pullover-Ikone Patrick Schleifer aus Schkeuditz die letzte Hoffnung des Entertainments?

Keine Thomas-Nicolai-Comedy-Show wäre komplett ohne seine im Detail liebevollen, aber ansonsten ziemlich ins und übers Ohr hauenden Musikparodien. Zwischen Coldplay und Country, Max Raabe und Vamos a la Playa, zwischen Modern Talking und moderndem Elektrosound werden Gehörgang und Lachmuskeln gleichermaßen strapaziert. Begleitet wird der »säggsi« Barde dabei erneut vom kongenial virtuosen Langzeitbühnenpartner und Keyboarder Robert Neumann, der sich mit der ihm eigenen Begeisterung gerne wieder für jeden Klamauk einspannen und zum Horst machen läßt.

Ob als KAuz, MIme, SImulant – der ewige Spitzbube Thomas Nicolai ist dabei gnadenlos, Typisches an unseren lieben Zeitgenossen herauszuarbeiten, um sie, prominent oder nicht, am Nasenring durch den Kakao zu ziehen. Am Ende bleiben Lacher über Lacher und die Gewißheit, daß 1000 Stimmen bei ihm besser aufgehoben sind als bei manchem Wahlkandidat.